Perplexity bietet 34,5 Milliarden für Chrome: Was das für Schweizer KMUs bedeutet
- Maxim Makedonsky
- vor 6 Tagen
- 2 Min. Lesezeit
Zürich 21.08.2025 Ein Beitrag von Maxim

Das KI-Startup Perplexity AI sorgt mit einem 34,5-Milliarden-Dollar-Angebot für Google Chrome für Schlagzeilen. Branchenexperten bezweifeln jedoch sowohl die Ernsthaftigkeit als auch die Realisierbarkeit des Deals. Dennoch zeigt der Vorstoß, wie neue Akteure die etablierte Tech-Landschaft herausfordern. Für Schweizer KMUs, die täglich auf Browser-basierte Anwendungen setzen, wirft diese Entwicklung wichtige Fragen zur digitalen Abhängigkeit auf.
Ein Angebot mit vielen Fragezeichen

Perplexity AI hat 34,5 Milliarden Dollar für Chrome geboten – den Browser mit drei Milliarden Nutzern weltweit. Experten wie Technologie-Investorin Judith MacKenzie nennen es einen "PR-Stunt". Der wahre Wert von Chrome wird auf das Zehnfache geschätzt.
Google wehrt sich gegen eine mögliche Zerschlagung durch US-Behörden und bezeichnet Aufspaltungspläne als "schädlich für Verbraucher". Ob Chrome überhaupt verkäuflich ist, bleibt völlig offen.
Perplexity gehört neben bekannteren Plattformen wie ChatGPT von OpenAI und Gemini von Google zu den aufstrebenden Akteuren im Wettlauf um generative KI

Im vergangenen Monat hat das Unternehmen einen KI-gestützten Browser namens Comet auf den Markt gebracht.
Allerdings ist dieser Gegenstand von Kontroversen, insbesondere seitens Medienunternehmen, die ihm vorwerfen, gegen Urheberrechtsbestimmungen zu verstoßen.
Das Unternehmen machte Anfang des Jahres Schlagzeilen, nachdem es angeboten hatte, die amerikanische Version von TikTok zu kaufen, die bis September von ihrem chinesischen Eigentümer verkauft werden muss, sonst wird sie in den USA verboten.
Im Rahmen der geplanten Übernahme erklärte Perplexity, dass Google weiterhin die Standard-Suchmaschine in Chrome bleiben werde, die Nutzer jedoch ihre Einstellungen anpassen könnten. Das Unternehmen erklärte außerdem, Chromium, eine weit verbreitete Open-Source-Plattform, die Chrome und andere Browser wie Microsoft Edge und Opera unterstützt, weiterhin zu pflegen und zu unterstützen.
Chancen und Risiken neuer Anbieter

Ein Browser-Wechsel zu einem KI-fokussierten Anbieter könnte neue Möglichkeiten eröffnen: Effizientere Recherchen, integrierte KI-Funktionen und möglicherweise bessere Datenschutzstandards. Gleichzeitig würde lediglich die Abhängigkeit von einem US-Konzern zu einem anderen verschoben.
Die Schweizer KI-Stärke als Alternative

Die Schweiz verfügt über eine weltweit führende KI-Forschungslandschaft. ETH Zürich, EPFL und Institute wie IDSIA entwickeln bahnbrechende Technologien. Google, IBM und Microsoft betreiben wichtige Forschungsstandorte in der Schweiz. Diese Nähe zu Spitzenforschung bietet Schweizer KMUs einzigartige Chancen, eigene digitale Lösungen zu entwickeln statt ausschließlich auf ausländische Anbieter zu setzen.
Schweizer Alternativen als strategischer Ankerpunkt
Angesichts der Unsicherheit rund um globale Anbieter gewinnt die digitale Souveränität für Schweizer KMUs zusätzlich an Bedeutung. Mit Lösungen wie AlpineAI, SwissGPT oder LiipGPT stehen bereits heute schweizerische KI-Services bereit, die eine vertrauensvolle Datenhaltung und Konformität mit lokalen rechtlichen und ethischen Standards gewährleisten. Auch die datensichere Suchmaschine Swisscows wird als Alternative zu Google immer häufiger von Unternehmen eingesetzt, die Wert auf Datenschutz und lokale Wertschöpfung legen. Diese Angebote lassen sich flexibel in bestehende Workflows integrieren und helfen, Abhängigkeiten von internationalen Konzernen strategisch zu minimieren – ohne auf Innovation und Komfort zu verzichten.
Praktische Empfehlungen
Schweizer KMUs sollten ihre digitale Strategie überdenken:
Browser-Unabhängigkeit: Geschäftskritische Anwendungen sollten in verschiedenen Browsern funktionieren
Suchkanal-Diversifikation: Neben Google auch alternative Suchmaschinen und KI-Tools testen
Lokale Lösungen prüfen: Schweizer Tech-Anbieter bieten oft besseren Datenschutz und Support
Zukunftsorientierte IT-Strategie
Progressive Web Apps (PWAs) und cloud-native Anwendungen reduzieren die Abhängigkeit von spezifischen Browsern. Die jährlichen IT-Budgets zwischen 5.000 und 20.000 Franken für Website-Entwicklung sollten entsprechend investiert werden.

Perplexity AI, super Artikel. ich bin positiv überrascht.