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Schweizer KMU verpassen den Anschluss an die Blockchaintechnologie

  • Autorenbild: Maxim Makedonsky
    Maxim Makedonsky
  • vor 14 Stunden
  • 3 Min. Lesezeit

Naters, 16.07.2025 Ein Beitrag von Maxim Makedonsky

Blockchain

Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen könnte Rechnungen in Sekundenschnelle automatisch begleichen, ohne Banken, ohne Wartezeiten, ohne hohe Gebühren. Künstliche Intelligenz würde Ihre Lagerbestände überwachen und bei Bedarf selbstständig Nachbestellungen auslösen – bezahlt mit digitalem, programmierbarem Geld, das direkt von Maschine zu Maschine fliesst. Science Fiction? Nein, bereits Realität in anderen Ländern. Während internationale Konzerne mit Blockchain, KI und digitalen Währungen Milliarden verdienen, schauen Schweizer KMU diesem Wandel grösstenteils zu. Dabei war die Schweiz einst Vorreiterin: Das «Crypto Valley» rund um Zug sorgte weltweit für Aufsehen, innovative Fintech-Unternehmen siedelten sich an, und die Finma erteilte als erste Regulierungsbehörde weltweit Kryptobanken eine Lizenz. Doch was einst als Schweizer Erfolgsgeschichte begann, droht zum Schauplatz verpasster Chancen zu werden – mit dramatischen Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit unserer KMU..

Vom Pionier zum Nachzügler im Blockchain Bereich

Die Schweiz war einst Pionierin. Das «Crypto Valley» rund um Zug sorgte international für Aufsehen, und alt Bundesrat Johann Schneider-Ammann verkündete 2018 stolz: «Die Schweiz soll zur Kryptonation werden.» Heute, sieben Jahre später, kündigt Donald Trump an, Amerika zur «Crypto Capital» zu machen. Was einst Schweizer Vision war, ist amerikanische Realität geworden.


Besonders dramatisch zeigt sich der Rückfall beim Henley Crypto Adoption Index: Nach Platz zwei im Jahr 2023 stürzte die Schweiz 2024 auf Rang elf ab. Hongkong, die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate und sogar Thailand ziehen vorbei. Für Schweizer KMU bedeutet das: Während sie noch zögern, erobern ausländische Konkurrenten bereits die Märkte von morgen.

KMU zwischen Regulierung und Innovation

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Die Situation für kleine und mittlere Unternehmen ist besonders prekär. Während Grosskonzerne eigene Blockchain-Abteilungen aufbauen, fehlen KMU oft das Know-how und die Ressourcen für den digitalen Wandel. Erschwerend kommt hinzu: Viele Kryptofirmen haben noch heute Schwierigkeiten, ein funktionierendes Bankkonto zu erhalten. Ein Teufelskreis, der Innovation im Keim erstickt.


Zentrale Herausforderungen für KMU:

  • Fehlende digitale Infrastruktur für Blockchain-basierte Geschäftsmodelle

  • Mangel an qualifizierten Fachkräften im Bereich Kryptotechnologien

  • Regulatorische Unsicherheit bei der Implementierung neuer Technologien

  • Schwierige Bankbeziehungen für Unternehmen mit Kryptobezug

Verpasste Chancen beim digitalen Franken

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Ein besonders gravierendes Versäumnis ist das Fehlen eines breit anerkannten Swiss Stablecoin. Während andere Länder digitale Währungen vorantreiben, verpassen. Schweizer KMU die Chance auf programmierbares Geld. Dabei wäre ein digitaler Franken die logische Antwort auf eine Welt, in der automatisierte Zahlungen zur Normalität werden.


Die Kombination von Stablecoins, KI und Blockchain eröffnet revolutionäre Möglichkeiten: Machine-to-Machine Payments, wo KI-gesteuerte Systeme selbstständig Zahlungen auslösen, sobald eine Dienstleistung erbracht wurde. Für KMU bedeutet das Effizienzgewinne und neue Geschäftsmodelle – wenn sie rechtzeitig auf den Zug aufspringen.

Bitcoin als strategische Chance

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Stand heute 15.07.2025 Bitcoin; 94 699,10 CHF

Auch bei Bitcoin hinkt die Schweiz hinterher. Während Trump ankündigt, Bitcoin in die nationale Reserve aufzunehmen, diskutiert die Schweiz noch. Dabei läuft Bitcoin seit 16 Jahren stabil – ohne CEO, ohne Zentrale, nur mit Code und Vertrauen. Für risikobewusste KMU könnte Bitcoin als Wertspeicher oder Zahlungsmittel neue Horizonte eröffnen.


Die SNB verkaufte vor 25 Jahren Goldreserven im Wert von 21 Milliarden Franken – heute wären sie über 110 Milliarden wert. Eine Mahnung, langfristige Entwicklungen nicht zu unterschätzen.

Der Weg nach vorn

Schweizer KMU brauchen jetzt einen klaren, innovationsfreundlichen Rahmen. Gründungen und neue Geschäftsmodelle benötigen Verlässlichkeit, Schnelligkeit und digitale Infrastrukturen. Die Regulierung muss Geschäftsmodelle statt Technologien bewerten – technologieneutral, pragmatisch und zukunftsoffen.


Was KMU jetzt brauchen:

  • Zugang zu digitalen Zahlungsinfrastrukturen

  • Bildungsprogramme für Blockchain und KI

  • Regulatorische Klarheit für neue Geschäftsmodelle

  • Bancassurance für Krypto-affine Unternehmen

Mut zur Veränderung


Blockchain, KI und digitales Geld sind keine Zukunftsmusik – sie sind Realität. Schweizer KMU müssen den Mut fassen, diese Technologien nicht als Bedrohung, sondern als strategische Chance zu begreifen. Wer früh lernt, gestaltet mit. Wer zögert, verliert den Anschluss an die digitale Zukunft endgültig.

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