KI, Cybersicherheit und Open Source: Die digitale Agenda der Schweiz

Naters. 28.01.2025

Ein Beitrag von Maxim Makedonsky

Die digitale Transformation prägt zunehmend die Schweizer Wirtschaftslandschaft. Mit der aktualisierten Strategie Digitale Schweiz 2025, die der Bundesrat am 13. Dezember 2024 verabschiedet hat, wird ein klarer Rahmen für die weitere Entwicklung des Digitalstandorts Schweiz gesetzt. Besonders für Schweizer KMUs eröffnet dieser strategische Ansatz neue Möglichkeiten, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und von digitalen Innovationen zu profitieren

Die jährlich aktualisierte Strategie fungiert als Kompass für öffentliche und private Akteure, wobei spezifische Fokusthemen die Prioritäten setzen. Für den Mittelstand bedeutet dies konkrete Unterstützung bei der digitalen Transformation – sei es durch gezielte Fördermaßnahmen, klare regulatorische Rahmenbedingungen oder den Ausbau digitaler Infrastrukturen. Die transparente Erfassung aller Maßnahmen in einem öffentlichen Aktionsplan ermöglicht es dabei auch kleineren Unternehmen, sich frühzeitig auf kommende Entwicklungen einzustellen.

Die strategische Ausrichtung zeigt: Die Schweiz will den digitalen Wandel aktiv gestalten und dabei ihre KMUs als Rückgrat der Wirtschaft gezielt einbinden und stärken.

Schweizer KMU sind das Rückgrat der heimischen Wirtschaft und tragen wesentlich zur Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit des Landes bei12.Damit sie auch in Zukunft erfolgreich bleiben, unterstützt dieStrategie Digitale Schweiz 2025sie dabei, den digitalen Wandel nachhaltig zu gestalten. Warum eine neue digitale Strategie?

Die digitale Landschaft verändert sich rasant. Mit derStrategie Digitale Schweiz 2025 werden bestehende Ziele fortgeführt und gezielt an neue Anforderungen angepasst, um die Schweiz zu einem der digital wettbewerbsfähigsten und innovativsten Länder Europas zu machen. Die Visionen und langfristigen Wirkungsbereiche bleiben über mehrere Jahre hinweg stabil, während jährlich wechselnde Fokusthemen auf akute Trends und Herausforderungen reagieren.Ziele und Wirkungsbereiche

Die Strategie verfolgt das Ziel, die digitale Transformation so zu gestalten, dass sie ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltig ist. Sie umfasst fünf langfristige Wirkungsbereiche, die sich am EU-Digital Kompass orientieren9:

Fokusthemen der Schweizer Digitalisierung 2025

Künstliche Intelligenz im Fokus

Der Bundesrat setzt 2025 einen klaren Schwerpunkt auf die Entwicklung und Integration von KI-Systemen. Dabei verfolgt die Schweiz einen ausgewogenen Ansatz: Einerseits soll die Innovation im KI-Bereich aktiv gefördert werden, um den Wirtschaftsstandort zu stärken. Andererseits steht der verantwortungsvolle Umgang mit dieser Technologie im Vordergrund. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Schutz der Privatsphäre und der Wahrung fundamentaler Grundrechte bei der Implementierung von KI-Lösungen.

Verstärkte Cybersicherheit

Die digitale Sicherheit erhält 2025 noch höhere Priorität. Der Bundesrat plant eine systematische Verstärkung der Schutzmechanismen gegen Cyberbedrohungen. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die breite Sensibilisierung: Sowohl Unternehmen als auch die Bevölkerung sollen für digitale Sicherheitsrisiken sensibilisiert und im Umgang mit diesen geschult werden. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Schweiz als sicheren digitalen Standort zu positionieren.

Open Source in der Verwaltung

Der dritte Schwerpunkt betrifft die verstärkte Nutzung von Open-Source-Software in der Bundesverwaltung. Durch die vermehrte Implementierung und aktive Veröffentlichung von Open-Source-Lösungen strebt der Bundesrat mehrere Ziele an: Zum einen soll die Transparenz der Verwaltungsprozesse erhöht werden. Zum anderen soll die Innovationskraft durch den offenen Austausch von Technologien und Lösungen gestärkt werden. Diese Initiative unterstreicht das Bekenntnis der Schweiz zu digitaler Offenheit und kollaborativer Innovation.

Bedeutung für Schweizer KMU

1. Wettbewerbsfähigkeit: KMU profitieren von verbesserten rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen und können neue digitale Technologien leichter in ihre Prozesse integrieren.

2. Innovation und Wachstum: Ein hoher Digitalisierungsgrad steigert die Effizienz in Produktion und Dienstleistung, erhöht den Mehrwert für Kundinnen und Kunden und schafft Raum für neue Geschäftsfelder.

3. Regionale Stärkung: Digitale Behördenleistungen und eine flächendeckende Infrastruktur erleichtern gerade kleineren Betrieben den Zugang zu überregionalen Märkten und Ressourcen.

4. Sicherheit: Mit klaren Richtlinien für Cybersicherheit können KMU ihr Know-how besser schützen und digitalen Risiken proaktiv begegnen.

   
   

Verantwortung und Umsetzung

Die Umsetzung der Strategie wird von Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene gemeinsam vorangetrieben und durch die Swiss-Community (Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft) unterstützt. Jede Organisation, ob privat oder staatlich, trägt die fachliche Verantwortung für konkrete Maßnahmen. Die Bundeskanzlei koordiniert, überwacht und kommuniziert den Fortschritt über einen Aktionsplan, der laufend aktualisiert wird. Digital First – ein Paradigmenwechsel

Unternehmen und Verwaltungseinrichtungen stellen digitale Angebote an erste Stelle und schaffen so eine barrierearme Infrastruktur für alle Altersgruppen. Analoge Lösungen bestehen weiterhin als Ergänzung, doch der Fokus liegt klar auf digitalen Strategien. Für KMU bedeutet das, dass sie Kundschaft, Geschäftspartner und Behördenprozesse schneller und effizienter erreichen können. Einbindung internationaler Entwicklungen

Die Schweiz orientiert sich am EU-Digital Kompass und verknüpft ihre Ziele mit international anerkannten Standards. Dadurch können KMU stärker von internationalen Best Practices profitieren und sich global wettbewerbsfähiger aufstellen. Durch diese konsequente, aber flexible Ausrichtung an aktuellen Trends schafft dieStrategie "Digitale Schweiz 2025" einen klaren Rahmen, der Schweizer KMU wirkungsvoll darin unterstützt, im digitalen Zeitalter ihre Innovationskraft zu stärken und langfristig erfolgreich zu bleiben. Gleichzeitig bleibt die Grundausrichtung einer sozial und ökologisch verträglichen Gestaltung der Digitalisierung bestehen.

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