Warum Schweizer KMUs auf einen ausgewogenen Energiemix setzen sollten
- Maxim Makedonsky
- vor 7 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
Naters, 01.07.2025 Ein Beitrag von Maxim

Stellen Sie sich vor, Ihre Produktion steht still, weil der Strom nicht mehr fliesst. Für Schweizer KMUs ist das kein Horrorszenario, sondern eine reale Gefahr – wenn die Energiepolitik den falschen Weg einschlägt. Über 100 Wirtschaftsführer diskutierten kürzlich in Champéry über die Energiezukunft und kamen zu einem klaren Schluss: Die Schweiz braucht einen technologieoffenen Energiemix, in dem auch die Kernkraft eine zentrale Rolle spielt. Die Botschaft aus den Walliser Bergen ist eindeutig: Wer auf eine sichere und bezahlbare Stromversorgung angewiesen ist – und das sind praktisch alle KMUs – kann nicht auf bewährte CO₂-arme Technologien verzichten. Die Energiewende ja, aber bitte mit Verstand und nicht auf Kosten der Versorgungssicherheit.
Die Realität der Schweizer Stromversorgung
Die Zahlen sind eindeutig: 30% unseres Stroms stammen aus Kernkraftwerken, 57% aus Wasserkraft und nur 8% aus neuen erneuerbaren Quellen. Für KMUs bedeutet das: Ihre Produktion hängt von kontinuierlicher Stromversorgung ab. Wenn Sonne und Wind fehlen, braucht es zuverlässige Alternativen – hier zeigt sich der Wert der Kernenergie als CO₂-arme Grundlastquelle.
Versorgungssicherheit als Standortvorteil

Ohne Versorgungssicherheit verliert die Schweiz ihre Attraktivität als Wirtschaftsstandort. Die Alternative – Stromimport aus oft fossilen Quellen bei Engpässen – macht KMUs von ausländischen Märkten abhängig und gefährdet die Planungssicherheit. Netzmodernisierung braucht stabile Quellen
Zwei Drittel des Schweizer Übertragungsnetzes sind 50 bis 80 Jahre alt. Swissgrid investiert bis 2030 über 2 Milliarden Franken in die Modernisierung. Doch auch das modernste Netz braucht verlässliche Stromquellen – hier zeigt sich der Wert der Kernenergie als stabilisierender Faktor.
Klimaziele realistisch erreichen
Die Schweiz will bis 2050 klimaneutral werden. Wer die Kernenergie ausschließt, riskiert Stromimporte aus fossilen Quellen bei Versorgungsengpässen – ein klimapolitischer Rückschritt. Ein ausgewogener Mix aus Wasserkraft, erneuerbaren Energien und Kernkraft bietet die beste Gewähr für klimafreundliche und sichere Energieversorgung.
Konkrete Vorteile für KMUs

Ein diversifizierter Energiemix bringt KMUs messbare Vorteile, die sich direkt auf die Bilanz auswirken. Planungssicherheit entsteht durch stabile Strompreise ohne die extremen Schwankungen wetterabhängiger Quellen – KMUs können langfristig kalkulieren, ohne böse Überraschungen bei der nächsten Stromrechnung fürchten zu müssen.
Wettbewerbsfähigkeit wird durch niedrige Energiekosten gestärkt, besonders wichtig für energieintensive Betriebe wie Bäckereien, Metallverarbeiter oder Druckereien, die gegenüber ausländischen Konkurrenten bestehen müssen.
Innovationskraft kann sich nur entfalten, wenn die Stromversorgung zuverlässig funktioniert – Forschung und Entwicklung brauchen kontinuierliche Energie, nicht nur dann, wenn der Wind weht. Schließlich unterstützt
Nachhaltigkeit durch CO₂-arme Energiequellen die Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen und macht sie fit für verschärfte Umweltauflagen und die Anforderungen umweltbewusster Kunden.
Technologieoffenheit als Erfolgsrezept

Die Diskussionen in Champéry zeigten: Ein ideologisch verengter Blick schadet der Schweizer Wirtschaft. KMUs sollten einen ausgewogenen Energiemix unterstützen, der erneuerbare Energien und bewährte CO₂-arme Technologien wie die Kernkraft umfasst. Nur so gelingt die Balance zwischen Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit.
Was KMUs jetzt tun können

Die Energiepolitik wird in Bern gemacht, aber KMUs können Einfluss nehmen. Nutzen Sie branchenspezifische Verbände, um sich für einen pragmatischen Energiemix einzusetzen. Machen Sie in politischen Gesprächen deutlich, dass Versorgungssicherheit kein Luxus ist, sondern die Grundlage für Arbeitsplätze und Innovation.
Gleichzeitig sollten Unternehmen ihre eigene Energieeffizienz vorantreiben – nicht aus ideologischen Gründen, sondern weil es wirtschaftlich sinnvoll ist. Investitionen in moderne Technologien und Prozessoptimierung zahlen sich langfristig aus, unabhängig davon, wie sich der Energiemix entwickelt.
Die Zeit drängt

Die nächsten Jahre werden entscheidend. Alte Kernkraftwerke gehen vom Netz, neue erneuerbare Kapazitäten kommen langsam dazu, und das Stromnetz muss modernisiert werden. Wer jetzt die Weichen falsch stellt, gefährdet den Wirtschaftsstandort Schweiz. KMUs haben ein Recht auf eine Politik, die ihre Interessen ernst nimmt – und das bedeutet: Technologieoffenheit statt Denkverbote.
Die Energiewende wird erfolgreich – aber nur mit dem richtigen Mix aus Innovation und bewährten Lösungen.

Ein Technologie-Mix ist wichtig.
Sehr spannende und bedeutende Entwicklung